Die berufliche Bildung steht vor zwei Herausforderungen: Einerseits mehr Ausbildungsressourcen zu schaffen, sodass jeder junge Menschen in Deutschland die Chance auf einen Ausbildungsplatz hat. Andererseits müssen diese erweiterten Ausbildungsressourcen geeignet sein, der zunehmenden Heterogenität der Ausbildungsbewerber - vom Jugendlichen mit Behinderungen über Neuzugewanderte bis hin zum Studienabbrecher - gerecht zu werden. Doch trotz guter Konjunkturlage und wachsender Beschäftigung sinkt in Deutschland seit einigen Jahren die Beteiligung von Betrieben an Ausbildung. Während das Ausbildungsstellenangebot im Jahr 2000 noch bei etwa 622.000 lag, ist es bis 2017 auf rund 572.200 gefallen. Zudem konnten über 40.000 Ausbildungsstellen nicht besetzt werden. Gleichzeitig gingen bundesweit rund 80.000 Ausbildungsbewerber (13,4 %) leer aus. Die duale Ausbildung droht in Deutschland an Bedeutung zu verlieren und gefährdet so eine wesentliche Voraussetzung für die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte sowie der sozialen Integration zahlreicher junger Menschen. Insbesondere sind es leistungsschwächere Jugendliche, die selten einen Ausbildungsplatz finden: 2015 gelang es nur 49 Prozent der Schulabgänger mit Hauptschul- oder ohne Abschluss, direkt eine Ausbildung im dualen oder im Schulberufssystem aufzunehmen. 51 Prozent fanden sich dagegen zunächst in einer der zahlreichen Maßnahmen des sogenannten Übergangssystems wieder, in denen kein Berufsabschluss erworben werden kann. Aktuell haben rund 1,4 Millionen (ca.13,9%) der 25- bis 34-Jährigen hierzulande keinen Berufsabschluss und damit schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Wie kann der Umfang an Ausbildungsressourcen insgesamt gesteigert werden, sodass jeder junge Mensch in Deutschland die Chance auf einen Ausbildungsplatz erhält? Welche betrieblichen Ausbildungsressourcen gibt es und aus welchen Gründen ziehen sich Ausbildungsbetriebe zurück? Warum
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