Am 3. Oktober 2020 jährt sich die deutsche Einheit zum dreißigsten Mal. Genauso alt ist die Debatte darüber, ob und wenn ja in welchem Tempo nun endlich "zusammenwächst, was zusammengehört". Unterschiede zwischen den alten und den neuen Ländern der Bundesrepublik bestehen auch heute noch. Anlässlich des Jubiläums blickt diese Studie aber auf die verbindenden Elemente in unserer Gesellschaft. Sie will ergründen, was die deutsche Gesellschaft im Jahr 2020 zusammenhält und wie die Menschen hierzulande auf die Einheit und den langwierigen Prozess des Zusammenwachsens zurückblicken. Dabei unterscheidet sich das heutige Deutschland in vielerlei Hinsicht von dem frisch wiedervereinigten Land des Jahres 1990. Unter anderem ist die Vielfalt größer und vor allem sichtbarer geworden. Das Deutschland von heute findet langsam, aber stetig zu einem neuen Selbstverständnis als Einwanderungsland. Die letzten 30 Jahre waren auch von diesem - oftmals widersprüchlichen oder gar schmerzhaften - Prozess geprägt. Deshalb wird in dieser Studie die deutsche Einheit nicht nur als ein Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschen, sondern auch von Deutschen mit und ohne Migrationshintergrund verstanden.
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